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Universität Stuttgart

Stuttgart - Neubau PEGASUS Praktikums- und Laborgebäude

An der Universität Stuttgart ist die Zahl der Studienanfänger im Fach Chemie in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Nachdem für die Biochemie und für die Technische Biologie im Rahmen des Ausbauprogramms „Hochschule 2012“ zusätzliche Studienplätze geschaffen wurden, musste nun der notwendige Raum zur Verfügung gestellt werden. Dieser ist im neuen multifunktionalen Praktikums- und Laborgebäude entstanden, dessen Bezeichnung PEGASUS für „Praktikums-Ergänzungsgebäude Ausbau Universität Stuttgart“ steht.

Das neue Gebäude schließt direkt an den bestehenden Riegel der Bioverfahrenstechnik an und führt diesen in Geschosshöhen und Grundrissorganisation fort. Der Anschluss an den Bestand ermöglicht zudem die gemeinsame Nutzung der dort bereits vorhandenen Einrichtungen. Die dreigeschossige Erweiterung nutzt die Hanglage optimal aus, sodass im untersten Geschoss die Bereiche, in denen die Seminar- und Praktikumsräume liegen, natürlich belichtet sind. Im Erdgeschoss befinden sich vier Großlabore sowie sechs kleinere Laborräume, im Obergeschoss weitgehend Büroräume und ein weiterer Laborbereich. Die Fassadengestaltung des Bestandsgebäudes wird bis auf kleinere Modifikationen weitergeführt; eine „Eingangsfuge“ in Form eines gläsernen Treppenhauses markiert die Schnittstelle zwischen Bestand und Erweiterung.

Um die Grundrisse für spätere Nutzungsänderungen flexibel zu halten, sind die Labor- und Büroräume durch Leichtbauwände getrennt. Zudem wurde die vertikale Installationsführung gut zugänglich über innenliegende Schächte entlang der Flurbereiche konzipiert. Die haustechnische Versorgung mit Fernwärme, Fernkälte und Strom erfolgt vom Bestand aus und wird durch die Photovoltaikanlage auf dem Dach ergänzt.

Ein Novum weist die nachhaltige Materialwahl auf: Der Neubau zählt zu den Pilotprojekten für den Einsatz von Recyclingbeton. Während im Untergeschoss Normalbeton verbaut wurde, kam für alle anderen Betonbauteile ausschließlich Recyclingbeton zum Einsatz; dabei ersetzt das Recyclingmaterial rund 45 Prozent der üblicherweise verwen­deten mineralischen Gesteinskörnung. Besonders augenfällig präsentiert sich die Recyclingbetonmischung im Zusammenhang mit dem Kunst-am-Bau-Beitrag im Treppenhaus in den reliefartigen Bildern des Künstlers Harald Braun. Sie greifen Formen aus der molekularen Biologie auf.

Bauherr

Land Baden-Württemberg, vertreten durch Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim

Nutzer

Universität Stuttgart, Abteilung Biochemie, Institut für Biochemie und Technische Biochemie

Projektleitung

Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim

Planung

Ackermann Architekten, München

Bauleitung

DK Architekten, Stuttgart

Gesamtbaukosten

6,5 Mio. Euro

Bauzeit

07/2015–05/2017