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Amt Karlsruhe

Offenburg – Neubau des Finanzamtes

Anlass

Bis Ende 2022 waren die Arbeitsplätze des Finanzamts Offenburg über elf verschiedene Standorte verteilt. Der von Vermögen und Bau Baden-Württemberg errichtete Neubau ist der erste von drei Bauabschnitten und damit den Start für die sukzessive Zusammenführung der Standorte unter einem Dach. Dank der dadurch entstehenden kurzen Wege kann die Steuerverwaltung noch effizienter arbeiten. Mit dem ersten Bauabschnitt ist der erste Schritt zur Reduktion der Fläche und des CO²-Austoßes getan.

Innenansicht auf Kommunikationsräume

Städtebau

Der viergeschossige erste Bauabschnitt entstand in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof gegenüber des bisherigen Hauptgebäudes des Finanzamtes. Das städtebauliche Konzept sieht vor, dass mit jedem weiteren Bauabschnitt ein weiterer rechteckiger Baukörper entsteht. Sukzessive wird so ein kettenartiges Gebäudeensemble entstehen, das sich mit den Grünflächen des Areals verzahnt.

Gebäudekonzeption

Im Erdgeschoss des Gebäudes befindet sich die zentrale Informations- und Annahmestelle des Finanzamts Offenburg, der einzige öffentlich zugängliche Bereich. An ihn schließt ein Besprechungs- und Versammlungsraum an, der dank mobiler Trennwände vielseitig genutzt werden kann. Darüber liegen über drei Geschosse Büroräume für rund 150 Arbeitsplätze, die sich um einen Innenhof gruppieren, wodurch spannende Sichtbeziehungen entstehen. Ein Novum für die Finanzverwaltung in Baden-Württemberg ist, dass die Grundrisse der Bürobereiche so konzipiert wurden, dass Arbeitsplatz-Sharing Modelle möglich sind. Durch die flexible Gestaltung der Arbeitsbereiche funktionieren diese sowohl in der klassischen Anordnung von Einzelbüros als auch in Kombibüros. Die fugenlose Tragstruktur des Stahlbetonbaus macht diese größtmögliche Flexibilität möglich.

Die natürlichen Materialien des Gebäudes, wie die Klinkerfassade, der geschliffene Estrich, die Holz-Alufenster sowie die Holzverkleidungen im Innenbereich wirken sich im Unterhalt nachhaltig aus. Aufgrund der Geräuschemissionen durch den benachbarten Hauptbahnhof sowie der stark befahrenen Hauptstraßen wurden spezielle Schutzmaßnahmen ergriffen. So erfolgt die Frischluftzufuhr über schallgedämmte Lüftungsflügel, über die auch die Nachtauskühlung mit minimalem technischem Aufwand erfolgt.

Innenansicht Büroschiene

Nachhaltigkeit

Die Kombination aus baulichen und technischen Maßnahmen ermöglicht einen effizienten Betrieb des Gebäudes. Die Gebäudehülle erfüllt Passivhaus-Standard und das Herzstück des Energiekonzepts ist die geothermische Anlage für die Wärmeerzeugung, die eine elektrische Wasser-Wasser-Wärmepumpe einbezieht. Diese Anlage nutzt das Grundwasser als Wärmequelle und erhöht die Temperatur auf das erforderliche Niveau. Die flächendeckende Fußbodenheizung kann im Sommer auch zur Kühlung verwendet werden, zudem versorgt die Photovoltaikanlage auf dem Dach das Finanzamt mit nachhaltig erzeugtem Strom.

Bauherr, Projektleitung

Land Baden-Württemberg, vertreten durch Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Karlsruhe

Nutzer

Finanzamt Offenburg

Entwurf, Planung, Bauleitung

harter+kanzler & Partner, ARCHITEKTEN PART GmbH, Freiburg

Bauzeit

09/2019 – 04/2023

Gesamtbaukosten

16,9 Mio. Euro

Auszeichnungen

Hugo-Häring-Auszeichnung (BDA 2023)