Universität Stuttgart
Stuttgart - Forschungsneubau ARENA 2036
ARENA2036 ist eine Kurzbezeichnung für das ambitionierte Forschungsprojekt „Active Research Environment for the Next Generation of Automobiles“. Es hat das 150-jährige Bestehen des Automobils im Jahr 2036 im Blick und ging als Sieger aus dem Wettbewerb „Forschungscampus öffentlich-private Partnerschaft für Innovationen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung hervor. Der Neubau wurde erstellt, um die größte Forschungsplattform für Mobilität in Deutschland aufzubauen. Unter ihrem Dacharbeiten die Akteure der Universität Stuttgart und der Wirtschaft Hand in Hand, um Impulse für einen nachhaltigen Automobilbau zu setzen. Dabei soll die gesamte Wertschöpfungskette des künftig volldigitalisierten Fahrzeugs neu gedacht werden.
Im Nordgebiet des Universitätscampus Stuttgart-Vaihingen gelegen, nimmt das 130 mal 46 mal 16 Meter große Gebäude mit seinen Sheddächern und der gefalteten Aluminiumfassade die klassischen Elemente des Industriebaus auf. Der Baukörper ist in einen Kopfbau mit Büronutzung, Foyer und Nebenräumen und einen Hallenbereich mit Anlieferung unterteilt. An die klassische Stahlbetonskelettkonstruktion des Kopfbaus, die mit Flachdecken konzipiert wurde, schließt die stützenfreie Halle an. Der dortige, mit einer Kranbahn ausgestattete zentrale Bereich wird von galerieartigen Randbereichen begleitet. Diese bieten auf der nördlichen Hallenlängsseite über zwei Geschosse Platz für Werkstätten und Arbeitsflächen. Am Übergang zum Kopfbau sind auf einer Plattform im zweiten Obergeschoss Messräume angeordnet, die sowohl vom Bürobereich im Kopfbau als auch über die Kranbahn angedient werden können.
Die kubische Gesamterscheinung des Baukörpers erhielt an den Stirnseiten mit den großflächigen Vertikallamellen auf der Ostseite und der schräg verlaufenden Fassade auf der Westseite gestalterische Akzente. Weitere Gestaltungselemente tragen dazu bei, das Volumen in den städtebaulichen Kontext einzufügen: Der verglaste Sockel reduziert das Gesamtvolumen des Baukörpers optisch und lässt Einblicke in die Halle zu. Die matt-reflektierende und gefaltete Aluminiumfassade spielt mit dem einfallenden Licht der Umgebung. Dieses Spiel greift die Schriftinstallation „Mehr Licht!“ von Stefan Rohrer aus Stuttgart auf der Fassadensüdseite auf. Die überdimensionalen Buchstaben wurden so auf die Aluminiumfalze aufgebracht, dass aus westlicher Blickrichtung das Wort „MEHR“ und aus östlicher Blickrichtung das Wort „LICHT!“ erscheint.
Bauherr
Land Baden-Württemberg, vertreten durch Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim
Nutzer
Universität Stuttgart
Projektleitung
Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim
Projektsteuerung
Dornier Consulting Int. GmbH, Stuttgart
Planung und Bauleitung
Henn GmbH, München
Gesamtbaukosten
28,5 Mio. Euro
Bauzeit
07/2015–12/2016