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Amt Stuttgart

Stuttgart - Neubau Asiatischer Schaubauernhof, Wilhelma

Anlass

Der Masterplan zur Weiterentwicklung der Wilhelma sieht vor, eine zusammenhängende Asienwelt zu schaffen, in der die regionalen Besonderheiten dieses Lebensraums veranschaulicht werden. Sukzessive sollen im nordwestlichen Bereich der Wilhelma die Gehege für verschiedenste asiatische Tiere zusammengezogen werden: Von den Elefanten über Huftiere, Tiger und Panzernashörner bis zu den Löwen.

Der von Vermögen und Bau Baden-Württemberg errichtete Schaubauernhof liegt zwischen der bereits realisierten Anlage für asiatische Huftiere und der im Bau befindlichen Anlage für Amur Tiger. Wenn die Asienwelt fertiggestellt ist, wird er eine zentrale Verteilerfunktion erfüllen. Mit rund 11.000 Tieren in fast 1.200 Arten ist die Wilhelma einer der artenreichsten Zoos nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.

Anlage

Der Schaubauernhof ist wie ein asiatisches Dorf konzipiert und erstreckt sich über eine Gesamtfläche von rund 3.400 Quadratmetern. Um einen zentralen Dorfplatz gruppieren sich Gehege, Tierunterstände mit Heulager und Futterküche, ein Multifunktionsgebäude, ein Reisfeld sowie Pflanzflächen für Bananenstauden, Teesträucher und andere asiatische Kulturpflanzen. In zwei begehbaren Streichelgehegen können die Besucherinnen und Besucher asiatische Nutztiere aus nächster Nähe erleben und sogar bei der Körperpflege unterstützen. Für die Kashmirziegen, Hängebauchschweine und Schafe stehen „Bürstenstationen“ mit Striegeln bereit. Wie bei einem asiatischen Bauernhof wurden auch hier für die Tiere nur einfache Unterstände gebaut.

Stall mit Reisfeld

Zoopädagogisches Konzept

Der Dorfcharakter der Anlage steht sinnbildlich für die größte Herausforderung für den Artenschutz, die die Wilhelma mit dem Schaubauernhof zoopädagogisch ins Bewusstsein rücken möchte: Den sogenannten Mensch-Wildtier-Konflikt. Dieser entsteht durch die rasant wachsende Weltbevölkerung und deren Flächenbedarf in deren Folge sich die Lebensräume von Menschen und Tieren immer mehr überschneiden und Wildtiere als Bedrohung der Lebensgrundlage wahrgenommen werden. Nach Fertigstellung der neuen Elefantenwelt soll eine Ausstellung im Multifunktionsgebäude die Besucherinnen und Besucher über diese kritische Entwicklung aufklären. Aktuell wird das Multifunktionsgebäude jedoch noch für eine Interimsgastronomie benötigt.

Nachhaltigkeit

Auf dem Dach des Multifunktionsgebäudes, das an die Fernwärmeversorgung der Wilhelma angeschlossen ist, hat Vermögen und Bau Baden-Württemberg eine Photovoltaikanlage mit etwa 150 Quadratmetern und einer Leistung von insgesamt 32 Kilowatt Peak installiert.

Bauherr

Land Baden-Württemberg, vertreten durch Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Stuttgart

Nutzer

Wilhelma Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart

Planung Gebäude und Freianlagen

dan pearlman Erlebnisarchitektur, Berlin

Bauzeit

11/2020 bis 06/2023

Gesamtbaukosten

2,65 Mio. €