
Ehemalige Klosteranlage
Bad Schussenried - Sanierung der Klosterarkaden
Die Klosterarkaden des ehemaligen Prämonstratenserklosters Schussenried sind ein Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung. Der 150 Meter lange gedeckte Säulengang mit halbrunden und halbelliptischen Abschnitten wurde 1738 von Abt Siard Frick erbaut, um die Gartenanlage abzuschließen und das Gelände nach außen abzugrenzen. Nach der Säkularisation richtete der württembergische Staat im Jahr 1840 auf dem Gelände ein Hüttenwerk ein. Dabei wurden die Arkaden in die Nutzung mit einbezogen und stark in Mitleidenschaft gezogen. Die unzureichende Gründung und die fehlende Queraussteifung schädigten das Mauerwerk erheblich, Wände und Pfeiler sind mittlerweile extrem schief. Um einen Einsturz zu verhindern, sind die Arkaden durch eine Stahlkonstruktion statisch gesichert worden. Die sichtbaren Stahlrahmen mit Fundamenten und die schubsteifen Deckenscheiben verhindern den weiteren Verfall der historischen Bausubstanz und stellen durch ihre strenge Geometrie einen reizvollen Gegensatz zum windschiefen Bestand her. Das teilweise total zerrüttete Mauerwerk mit handbreiten Rissen wurde mit kraftschlüssigen Vernadelungen, Zugankern sowie Klebeinjektionen dauerhaft gesichert.

Nach 23 Monaten Bauzeit und einer Investition von 2,66 Millionen Euro sind die Klosterarkaden unter höchstmöglicher Schonung der Bausubstanz denkmalgerecht instandgesetzt.
Bauherr
Land Baden-Württemberg, vertreten durch Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Ulm
Projektleitung
Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Ulm
Planung und Bauleitung
Planungsbüro für Architektur und Denkmalpflege, Bad Schussenried
Gesamtbaukosten
2,66 Mio. Euro
Bauzeit
09/2015–08/2017