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Schloss Bruchsal

Bruchsal - Wiederherstellung der Beletage im Schloss

 

Das vom Speyrer Fürstbischof Damian Hugo von Schönborn ab 1722 errichtete Schloss Bruchsal  wurde  im  Zweiten  Weltkrieg weitgehend zerstört. Der Wiederaufbau beschränkte sich zunächst auf die Grundstruktur der Gebäude und die Fassaden, um die Lücke im Stadtbild  zu  schließen.  In  den darauffolgenden Jahrzehnten wurden wichtige Prunkräume im Mittelrisalit wie zum Beispiel  das Treppenhaus  von  Balthasar Neumann mit Kuppelsaal sowie der Marmor- und der Fürstensaal wiederhergestellt. In der Beletage dagegen entstanden großflächige, zweckmäßige Ausstellungsräume, in denen die geretteten Kunstgegenstände des Bruchsaler Schlosses präsentiert wurden.

Im Rahmen der Wiederherstellung der Bel­etage sind nun ausgehend vom historischen Grundriss die Ausstellungssäle wieder in die ursprünglichen vier Wohnappartements der Fürstbischöfe  umgewandelt  worden.  Ziel war, die wertvollen historischen Ausstattungsgegenstände, die während des Kriegs ausgelagert waren, wieder angemessen präsentieren zu können. Die historische Raumfolge der insgesamt 17 Räume wurde in Zusammenarbeit mit den Staatlichen Schlössern und Gärten und in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege rekonstruiert und mit neuen Zwischenwänden wiederhergestellt. Als Anhaltspunkte dienten dabei originale Pläne aus der Erbauungszeit des Schlosses, Fotografien und das vorhandene historische Inventar. Die Gestaltung der Wand- und Deckenflächen mit neuen Stuckelementen, raumhohen Türelementen und Ofennischen erfolgte nach den Grundprinzipien der historischen Gestaltung mit vertikaler und horizontaler Gliederung.

Bevor die Räume rekonstruiert werden konnten, mussten zunächst die Strukturen aus den 1970er-Jahren entfernt werden. Eine weitere Herausforderung bestand darin, die heute erforderliche technische Ausstattung so zu integrieren, dass die Raumgestaltung nicht beeinträchtigt wird. Da die Räume der Beletage klimatisiert werden, wurde durch aufwendige Umbauten im Dachgeschoss Platz für die Klimazentralen geschaffen. Auch für den Brand- und Einbruchschutz sowie die nach restauratorischen Vorgaben bezüglich Leuchtdichte und Lichtspektrum entwickelte Beleuchtung waren kreative Lösungen erforderlich.

Das Finish stellte die Ausstattung der rekonstruierten Räume mit Kunstobjekten dar. Diese wurden von den Staatlichen Schlösser und  Gärten  fachgerecht  restauriert  und durch Zukäufe arrondiert und reichen von wertvollen Tapisserien über historische Öfen, Gemälde über den Türen bis hin zu Uhren und Porzellan. Sie sind nun in einem räumlichen Zusammenhang als Szenographie präsentiert, die den Besucherinnen und Besuchern den damaligen Prunk am Bruchsaler Hof nachvollziehbar macht.

Bauherr

Land Baden-Württemberg, vertreten durch Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Karlsruhe

Nutzer

Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg

Projektleitung und Planung

Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Karlsruhe

Gesamtbaukosten

4,65 Mio. Euro

Bauzeit

Ausbau der Beletage

05/2008–02/2013

Museumsdidaktischer Ausbau

05/2013–04/2017