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Universitätsklinikum Freiburg

Freiburg - Neubau Interdisziplinäres Tumorzentrum für die Universitätsklinik

Geballte Kompetenz unter einem Dach

Das Universitätsklinikum Freiburg verfolgt das Ziel, möglichst viele Tumorpatientinnen und -patienten fächerübergreifend unter einem Dach zu versorgen. Um die Zusammenarbeit der verschiedenen Fachrichtungen zu erleichtern,  sind  in dem nun  fertiggestellten  interdisziplinären Tumorzentrum die bislang räumlich verteilte  Klinik  für  Hämatologie  und Onkologie sowie das Comprehensive Cancer Center Freiburg zusammengeführt. Das Tumorzentrum ist Teil der baulichen Entwicklungsplanung des Universitätsklinikums Freiburg. Es ist der erste Neubau der Klinikerweiterung auf dem östlich des historischen Zentralklinikums gelegenen Baufeld II, auf dem mehrere neue Klinikgebäude entstehen werden.

Klares architektonisches Konzept

Der einfache rechteckige Kubus hat rund 6.400 Quadratmeter Nutzungsfläche, die sich auf vier Geschosse verteilen: Im Sockelgeschoss befinden sich die Ambulanzen sowie Diensträume für Ärztinnen und Ärzte. Der Haupteingang führt ins Hauptgeschoss mit der zentralen Anmeldung und 47 Plätzen für ambulante Chemo- und Immuntherapien sowie Forschungs- und Lehrräumen. Darüber liegen zwei Geschosse mit 104 Betten in vier Pflegestationen. Im obersten Geschoss ist ein großer Teil der  Technik untergebracht.

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Einladende Fassadengestaltung

Der großzügig verglaste und überdachte Eingangsbereich soll dazu beitragen, Hemmschwellen und Ängste beim Betreten des Tumorzentrums abzubauen. Die darüber liegende Fassade der beiden Ober- und des Technikgeschosses präsentiert sich mit ihren senkrechten, geschosshohen Schiebeelementen aus Metall eher geschlossen. Die verschiedenen Farbschattierungen zwischen grau und altrosa erzeugen ein rhythmisches Wechselspiel. Das Sockelgeschoss bildet mit seiner massiven Fassade mit schmalen bodentiefen Fenstern die Basis des Neubaus.

Einfache Orientierung im Innenbereich

Im Gebäudeinneren sorgt das helle zweigeschossige Foyer für eine freundliche Atmosphäre. Hier fällt der Blick auf eine zweigeschossige künstlerisch gestaltete Sichtbetonwand und auf den ersten von zwei Innenhöfen, die dem Gebäude eine klare Struktur geben. Die großzügige zweigeschossige Magistrale, die sich über die gesamte Gebäudebreite erstreckt, erleichtert die Orientierung. Sie ist das zentrale Element für die klinikinterne Erschließung und Begegnung  und  bindet  das  historische  Klinikum  über  einen  gläsernen  zweigeschossigen Gang an das Tumorzentrum an. Weiter wird die Orientierung dadurch erleichtert, dass jede der vier öffentlichen Ebenen in einer anderen Leitfarbe  gestaltet  ist.  Allen  Ebenen  gemeinsam ist ein verbindender Grundton in Beige. Durch  die  auf  das  Farbkonzept  abgestimmte Möblierung entsteht eine harmonische Gesamtwirkung.

Attraktive Bettenzimmer

Alle Bettenzimmer sind entlang der Außenfassaden angeordnet und eröffnen Ausblicke in die Umgebung. Dadurch wird die großzügige Sitznische, die sich über die gesamte Fensterbreite erstreckt, besonders attraktiv und erhöht den Wohnwert der Zimmer wesentlich. In diesem Zusammenhang kommt auch den Schiebeläden eine wichtige Funktion als Sonnen- und Sichtschutz  zu: Dank  des  halbdurchlässigen Materials gewähren sie auch im geschlossenen Zustand den Blick nach draußen. Eine weitere Besonderheit ist die Konzeption der Zweibettzimmer, deren Betten diagonal gegenüberstehend angeordnet sind. Dank der beiden Innen­höfe  konnte  erreicht  werden,  dass  auch  die Diensträume auf den beiden Stationsgeschossen natürlich belichtet werden können.

Spezielle Anforderungen für Kunstwerke

Für  die  Ausstattung  der  Bettenzimmer  mit Kunstwerken wurde ein Kunst-am-Bau-Wettbewerb durchgeführt. Bei der Auswahl musste wegen der außerordentlichen psychischen Belastungen der Tumorpatientinnen und -patienten besonders sensibel vorgegangen werden. Zudem mussten die verwendeten Farben und Materialien die hohen hygienischen Anforderungen einhalten. Ausgewählt wurden vier serielle Arbeiten von vier Künstlern, davon drei mit großflächiger Bearbeitung auf Wand oder Decke. Jedes Werk ist bei jeweils gleichem Motiv individuell gestaltet und damit ein Unikat.

Nachhaltige Gebäudetechnik

Der Neubau verfügt über eine hocheffiziente Lüftungsanlage  mit  Wärmerückgewinnung. Diese trägt ebenso zur Energieeffizienz bei wie die Raumkühlung über thermisch aktivierte Betondecken, für die Brunnenwasser genutzt wird. Dank einer hochleistungsfähigen Luftfilterung ist es den immunsupprimierten Patientinnen und Patienten erstmals möglich, sich frei auf der gesamten Station zu bewegen. Damit sind Bedingungen geschaffen, die den Schwerstkranken einen optimalen Schutz und eine wohnliche Atmosphäre bieten.

Bauherr

Land Baden-Württemberg, vertreten durch Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Freiburg

Nutzer

Universitätsklinikum Freiburg

Projektleitung

Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Freiburg

Planung

Nickl & Partner, München

Bauleitung

Ernst² Architekten, Standort Freiburg

Gesamtbaukosten

55 Mio. Euro

Bauzeit

06/2015–03/2019