
Amt Ravensburg
Kloster Weingarten – Sanierung der Arkadenmauer
Anlass
Die denkmalgeschützte Arkadenmauer ist Teil der 1056 gegründeten Klosteranlage Martinsberg in Weingarten. Mit ihren kunstvoll gestalteten Bögen und den dazwischenliegenden Kapellen-Erkern dient sie als optische Begrenzung des Klostergartens in Richtung Süden und zugleich als Stützmauer für den Geländeversprung zur tieferliegenden Stadt. In den 1960er-Jahren wurden im Rahmen einer Sanierung die vorhandenen Pfeiler der historischen Stützmauer durch zusätzliche vorbetonierte Pfeiler gesichert. Die damalige Betonbauweise mit einer geringen Überdeckung der Armierung führte im Laufe der Jahre zur Korrosion der Stahlteile. Die daraus resultierenden Abplatzungen zogen eine Gefährdung durch herabfallende Bauteile nach sich. Die umfassende Instandsetzung war daher nicht nur erforderlich, um die Substanz der Arkadenmauer zu erhalten, sondern auch, um die Sicherheit für die Besucher*innen der Klosteranlage zu gewährleisten.

Sanierung
Die Sanierung erfolgte in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege und unter der Maßgabe, den historischen Charakter der Arkadenmauer sowie deren Originalbauteile zu bewahren. Beim oberen, verputzten Teil der Arkadenmauer wurden die Ziegel der Mauerabdeckung erneuert und die Oberflächen saniert. Bei den schadhaften Putzflächen bedeutete dies, Risse und Hohlstellen behutsam zu verfüllen, Ausbrüche auszubessern und den historischen Putzbestand zu sichern. Ein besonderes Augenmerk galt der Nepomuk-Statue, die in einem der Kapellen-Erker steht und im Zuge der Arbeiten konservatorisch gesichert wurde. Um in Bodennähe eine bessere Trocknung zu gewährleisten, wurde das Mauerwerk hier mit einem offenporigen Putz versehen.
Den Schwerpunkt der Maßnahme bildete die Betonsanierung der Pfeiler aus den 1960er-Jahren im Bereich der Stützmauer. Dabei wurden auch das Natursteinmauerwerk und die historischen Pfeiler restauriert, wobei - je nach Schadensbild - einzelne Steine erneuert oder der Bestand konservatorisch gesichert wurde.
Darüber hinaus wurden im Zuge der Sanierung weitere Maßnahmen ergriffen, um die Erschließung zu verbessern und die Sicherheit zu erhöhen. So können die Besucher*innen den unteren Klostergarten nun direkt über die neue Stahltreppe erreichen. Zudem dienen die neuen Einsätze mit Edelstahl-Metallgewebe bei den Arkadenbögen und Kapellenerkern der Absturzsicherung.

Bauherr/ Projektleitung
Land Baden-Württemberg, vertreten durch Vermögen und Bau Baden-Württemberg Amt Ravensburg
Planung und Bauleitung
AeDis AG, Ebersbach-Roßwälden
Bauzeit
10/2019 – 03/2022
Gesamtbaukosten
rd. 1,00 Mio. €