Konstanz - Neubau Hochschule Technik, Wirtschaft und Gestaltung Seminargebäude 2

Eine Herausforderung bei der Errichtung des Neubaus bestand im Baugrund. Wegen des hohen Wasserspiegels in der Nähe des Seerheins mussten mehr als 83.000 Kubikmeter Wasser abgepumpt und erhöhte statische Anforderungen erfüllt werden.

Der rechteckige, viergeschossige Neubau ist von horizontalen Fensterbändern geprägt, die in Kombination mit den hellen Glasfaserbetonplatten der Brüstungsbereiche einen interessanten Hell-Dunkel-Kontrast bilden. Die drei Obergeschosse kragen Richtung Campus Mitte weit über das Erdgeschoss. Mit diesem städtebaulichen Signal wird baulich auf die zentrale Funktion des Gebäudes auf dem Campus West hingewiesen, denn der neue große Multifunktionsraum im Erdgeschoss soll für repräsentative Veranstaltungen der gesamten Hochschule genutzt werden. Die einladende Geste wird durch das 122 Quadratmeter große Deckengemälde „Konstanztinopel“, mit dem die Untersicht der Auskragung künstlerisch gestaltet ist, noch verstärkt. Das Kunstwerk von Martin G. Schmid bezieht sich mit seinen Booten und Frachtschiffen auf den globalen Handel und stellt so eine Analogie her zwischen Konstanz und dem Bosporus.

Der zentrale Eingang im Neubau führt in eine zweigeschossige Halle, die zugleich das Foyer für den Multifunktionsraum darstellt. Die umlaufende Galerie im ersten Obergeschoss ermöglicht interessante Blickbeziehungen innerhalb des Gebäudes und nach draußen. In den Obergeschossen befinden sich Seminar- und Besprechungsräume, studentische Arbeitsplätze, PC-Pools und Büroräume.

Durch den kompakten Baukörper und die Gebäudehülle, deren Wärmeschutz Passivhausqualität hat, verfügt der Neubau über eine hohe Energieeffizienz. Dadurch ist die technische Gebäudeausstattung auf ein Mindestmaß reduziert und die Anforderungen der Energiesparverordnung werden um rund 30 Prozent unterschritten.