Universität Hohenheim
Stuttgart-Hohenheim - Erweiterung für die Mensa
Die Zahl der Studierenden an der Universität Hohenheim ist in den vergangenen Jahren stetig angestiegen. Dies führte in der bestehenden Mensa zu Engpässen; eine Erweiterung war dringend erforderlich. Im Zentrum des Campus gelegen spielte das städtebaulich-architektonische Zusammenspiel einer erweiterten Mensa mit der umgebenden Bebauung eine besondere Rolle. Die städtebauliche Entwicklung des Anbaus erfolgte daher als Teilprojekt des zuvor begonnenen Masterplanprozesses für den Campus Hohenheim. Die nun realisierte Erweiterung der bestehenden Mensa stellt somit infrastrukturell wie städtebaulich einen wichtigen Baustein des Masterplans dar.
Der Anbau mit ebenerdigem Speisesaal bietet rund ein Drittel mehr zusätzliche Sitzplätze und schafft einen Raum, der außerhalb der Essenszeiten als Lernarbeitsplatz genutzt werden kann. Im Untergeschoss tragen neu entstandene Flächen für Umkleiden, Sanitär- und Lagerräume sowie für die Technikzentrale wesentlich zu einem modernen und effizienten Mensabetrieb bei.
Der Erweiterungsbau schließt im Westen an die 1984 gebaute Mensa an und ist von deren Haupteingang über einen neuen Verbindungsgang erreichbar. Das Gestaltungskonzept führt die additive Struktur des Bestandsgebäudes fort und interpretiert sie neu, indem die skulpturale Dachform als prägendes Stilelement in Höhe und Geometrie modifiziert wird. Auch die zweiteilige, horizontal gegliedert Fassadengestaltung mit großzügiger Verglasung und darüber liegender Holzverkleidung wurde in zeitgemäßer Form aufgegriffen. Sechs in die Fassade integrierte Wandscheiben tragen die gesamte Dachkonstruktion, sodass der gesamte Speisesaal stützenfrei gestaltet werden konnte. Dadurch kommt die expressive Dachkonstruktion mit den Sichtbeton-Trägern und den mikadoartig angeordneten LED-Lichtbalken besonders gut zur Geltung. Das einzige Element, das in den großzügigen Speisesaal eingestellt ist, wird als Skulptur inszeniert: Ein mit schwarz eingefärbten Sichtbetonwänden gestalteter Kubus umhüllt die Treppe, die ins Untergeschoss führt.
Zwei neue separate Lüftungsanlagen stellen in Kombination mit der modernen Regelungstechnik ganzjährig ein angenehmes Raumklima sicher.
Der Kunst-am-Bau-Beitrag des Künstlers Arpad Dobriban besteht aus einem im Speisesaal auf Sturzhöhe angebrachten Textfries. Das „Manifest des Kochens“, das den Wert des Kochens würdigt, setzt sich aus Worten zusammen, die ohne Leerzeichen aneinandergefügt sind und aus Graphitbuchstaben bestehen.
Bauherr
Land Baden-Württemberg, vertreten durch Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim
Nutzer
Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim
Projektleitung
Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim
Planung und Bauleitung
Wolfgang Roth Architekten BDA, Stuttgart
Gesamtbaukosten
4,77 Mio. Euro
Bauzeit
05/2016–03/2018