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Universität Stuttgart

Stuttgart - Neubau für Rennteam und Greenteam

Das Institut für Verbrennungsmotoren und Kraftfahrwesen (IVK) an der Universität Stuttgart unterstützt seit mehr als zehn Jahren im Sinne eines praxisbezogenen Studiums die Aktivitäten zweier studentischer Konstruktionsteams: Das Rennteam entwickelt Rennwagen mit Verbrennungsmotoren, das Greenteam konstruiert Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb. Beide Teams sind im internationalen Wettbewerb „Formula Student“ sehr erfolgreich und tragen damit zum Renommée der Universität Stuttgart bei.

Die räumlich sehr enge Unterbringung in ausgedienten Containern entsprach mit den Jahren weder Raum- noch Nutzungserfordernissen, sodass nach einer baulichen Lösung in räumlicher Nähe zum IVK gesucht wurde. Diese bot sich – völlig ungewöhnlich – im Zusammenhang mit der Fertigstellung des Eugen-Bolz-Hauses bei der Villa Reitzenstein. Der dort für die Interimsunterbringung erstellte Systembau war abgebaut und eingelagert worden, um ihn bei Bedarf an anderer Stelle wieder aufbauen zu können. Nach eingehender Überprüfung stellte sich heraus, dass Struktur und Flächenangebot des Gebäudes nahezu wie gemacht erschienen für den Bedarf der beiden Teams. Damit ist der Systembau im nordöstlichen Gebiet des Vaihinger Campus zu neuem Leben erwacht.

Der 30 auf zehn Meter große Baukörper entspricht den Proportionen des schmalen, langen Grundstücks und schont damit den wertvollen alten Baumbestand. Eine Ergänzung um fünf Achsen komplettiert das geforderte Raumangebot um 150 Quadratmeter. Die Holzrahmenkonstruktion des in Teilen zweigeschossigen Gebäudes eröffnet die Option, das erste Obergeschoss bei Bedarf über die Gesamtlänge aufzustocken. Die beiden Teams nutzen das Haus gemeinsam: Insbesondere im zentral gelegenen Maschinenraum im Erdgeschoss wird der Austausch sowohl an Wissen als auch an technischen Geräten gepflegt. Laminier-, Werkstatt- und Montageräume reihen sich analog einer Produktionsstraße in Längsrichtung aneinander. Dadurch lässt sich bei minimaler Verkehrsfläche ein Höchstmaß an Flexibilität und Wandelbarkeit der Raumstrukturen erreichen. Auch bei den Trassen der technischen Ausstattung sind die Forderung nach Flexibilität und kurzen Wegen zu den Versorgungspunkten erfüllt; sie sind mittig in der Längsachse angeordnet.

Ursprünglich war der Systembau mit Holz verkleidet. Nun verleiht eine gewellte Metallfassade dem Baukörper einen schimmernden Glanz, der subtil die Besonderheit der Nutzung vermittelt und die Neugier weckt, mehr über das Haus und sein Innenleben zu erfahren.

Bauherr

Land Baden-Württemberg, vertreten durch Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim

Nutzer

Universität Stuttgart, Institut für Verbrennungsmotoren und Kraftfahrwesen

Projektleitung und Planung

Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim

Systembau

Nusser GmbH

Gesamtbaukosten

1,5 Mio. Euro

Bauzeit

12/2016–11/2017