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Amt Ulm

Ulm – Neubau „To Train U“, Universität Ulm

Anlass

Für einen erfolgreichen Einstieg in den Beruf brauchen Medizinstudent*innen nicht nur Fachwissen, sondern auch praktisches und kommunikatives Geschick. Mit dem neuen, innovativen Trainingshospital „To Train U“ (TTU) der Universität Ulm hat Vermögen und Bau Baden-Württemberg einen Neubau geschaffen, in dem genau dies möglich ist: In Simulationsräumen können die angehenden Ärzt*innen in realitätsnahen Szenarien die Kompetenzen erwerben und trainieren, die sie in Kliniken und Praxen bei der Untersuchung und Behandlung von Patient*innen benötigen. Somit stellt das TTU für die Universität Ulm einen neuen, wichtigen Kristallisationspunkt für die studentische Ausbildung in der Medizin und in den molekularen Biowissenschaften dar.

Hörsaal TTU

Städtebau und Gebäudekonzeption

Der fünfgeschossige Würfel ist ein optischer Blickfang auf dem Campus der Universität Ulm am Oberen Eselsberg. Der neue städtebauliche Akzent bildet den östlichen Auftakt der zentralen fußläufigen Ost-West-Verbindung durch das gesamte Campusgelände. Besonders markant ist die grüne Verkleidung der Fassade. Die changierenden Grüntöne korrespondieren mit der umgebenden Natur, die im Norden und im Osten an den Baukörper angrenzt. Zwischen dem Neubau und dem gegenüberliegenden Bestandsgebäude entstand ein neuer Platz, der zum Verweilen einlädt. Herzstück des TTU ist der große Hörsaal im Erdgeschoss mit 450 Sitzplätzen. Das großzügige Foyer und die Cafeteria samt Terrasse und begrüntem Außenbereich bieten Platz für Austausch und Kommunikation. In den beiden Etagen darüber stehen den Studierenden flexibel nutzbare Lehr- und Seminarräume zur Verfügung. Im vierten und fünften Geschoss ist das medizinische Dekanat der Fakultät untergebracht. Hier sorgt ein begrünter, begehbarer Innenhof für eine gute Belichtung.

Innenansicht TTU, Behandlungsraum

Besonderes: Simulationsräume

Der Tätigkeitsbereich von Mediziner*innen ist sehr vielfältig und reichen von der Hausarztpraxis oder einer fachärztlichen Ambulanz über die Notaufnahme in einem Krankenhaus oder die Überwachung von Intensivpatienten bis hin zur Arbeit im Operationssaal oder im Labor. Um die hierfür erforderlichen praktischen Fähigkeiten zu erlernen, können in verschiedenen Simulationsräumen, den sogenannten „Skill-Labs“, unterschiedliche Situationen mit Schauspielpatient*innen oder Simulationspuppen nachgestellt werden. Im TTU steht den angehenden Ärzt*innen sowohl eine vollständig eingerichtete Simulationspraxis mit eigener Anmeldung, separatem Wartebereich, Konsultationszimmer und zwei Untersuchungsräumen zur Verfügung als auch eine Simulationsklinik, die Trainingsmöglichkeiten von der Anmeldung über Arzt- und Krankenzimmer bis hin zum voll ausgestatteten Operationssaal bietet.

Die Simulationsräume sind nicht nur realistisch nachgebaut – sie sind auch mit hochmoderner Technik ausgestattet, die perfekt auf das integrative Lehrformat ausgerichtet ist. Zudem grenzen an die Simulationsräume Regie- und Beobachtungsräume an, aus denen die Studierenden angeleitet werden können.

Kunst am Bau

Die Skulptur „Inside me“ der Frankfurter Künstlerin Emilia Neumann besteht aus einem Konglomerat von Abgüssen bekannter Alltagsgegenstände, dessen einzelne Elemente durch die Kombination und Farbigkeit kaum noch zu erkennen sind. Es entsteht ein abstraktes Gebilde, das einerseits Assoziationen zu Organen weckt, aber auch an Gegenstände aus dem Alltag erinnert.

Kunstwerk vor dem Gebäude

Bauherr, Projektleitung, Entwurf

Land Baden-Württemberg, vertreten durch Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Ulm       

Nutzer

Universität Ulm, Medizinische Fakultät

Ausführungsplanung

Tiemann-Petri Koch, Stuttgart   

Bauzeit

06/2018 – 09/2021

Gesamtbaukosten

22,5 Mio. Euro, finanziert durch die Universität Ulm, Medizinische Fakultät