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Justiz

Ulm - Staatsanwaltschaft, Neubau als Investorenmaßnahme

Das Grundstück der Staatsanwaltschaft Ulm befindet sich in unmittelbarer Nähe zum historischen Stadtkern gegenüber dem denkmalgeschützten Gebäude des Landgerichts. Das an dieser Stelle 1962 errichtete Justiz-Hochhaus hat zwar das Stadtbild mehr als 50 Jahre geprägt, wies jedoch inzwischen deutliche Mängel an der Bausubstanz auf. Zudem erfüllte es weder die aktuellen Anforderungen an die Energieeffizienz und den Brandschutz noch die erhöhten Sicherheitsanforderungen der Justiz. Vor diesem Hintergrund ließ sich eine Sanierung wirtschaftlich nicht darstellen.

Die Ziele des 2009 durchgeführten Planungswettbewerbs bestanden darin, einen Realisierungsvorschlag für den Neubau der Staatsanwaltschaft sowie einen maßgeblichen Impuls für die städtebauliche Weiterentwicklung an der Olgastraße zu erhalten. Im ersten Bauabschnitt ist nun der Neubau für die Staatsanwaltschaft entstanden. Er wurde als Investorenmaßnahme der „zweiten Generation light“ europaweit ausgeschrieben. Bei dieser Variante des ÖPP-Modells einer öffentlich-privaten Partnerschaft werden neben dem Bau des Gebäudes auch der Bauunterhalt, die Schönheitsreparaturen und die Instandhaltung der technischen Anlagen an den Bietenden vergeben, nicht aber der Gebäudebetrieb. Die durch den Abbruch der Bestandsgebäude entstandenen Freiflächen dienen als Erweiterungsfläche für ein weiteres Verwaltungsgebäude, das mittelfristig in einem zweiten Bauabschnitt erstellt werden soll.

Ulm, Staatsanwaltschaft, Außenansicht Neubau

Der fünfgeschossige Neubau ist von einer streng gerasterten Natursteinfassade geprägt, bei der in Anlehnung an das denkmalgeschützte Landgerichtsgebäude Warthauer Sandstein verwendet wurde. Im Inneren sind die Büroräume um einen Kern aus Nebenräumen und einen zentralen Treppenraum angeordnet. Dieser wird über ein großzügiges Oberlicht natürlich belichtet. Die Innenraumgestaltung beschränkt sich auf die Verwendung weniger unterschiedlicher Oberflächen und Materialien.

Der Neubau unterschreitet die Anforderungen aus der Energieeinsparverordnung 2014 und kann somit energieeffizient betrieben werden.

Bauherr

Land Baden-Württemberg, vertreten durch Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Ulm

Nutzer

Staatsanwaltschaft Ulm

Projektleitung

Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Ulm

Architekt

Schulz & Schulz Architekten, Leipzig

Investor

Ed. Züblin AG, Bereich Ulm/Neu-Ulm

Gesamtinvestitionskosten

12,85 Mio. Euro

Bauzeit

05/2015–02/2017